"Hausordnung"

Eine kleine Übersicht zu Regeln und Umgang im Bambushain

Das meiste des Folgenden sind im Grunde Selbstverständlichkeiten. Aber hier schon begegnet uns der Nährboden für Irrtümer: Was ein bestimmtes Individuum für selbstverständlich hält, ist für ein anderes nicht unbedingt genauso. Deswegen ist es manchmal ganz schön verrückt, was man von anderen erwartet und andere wiederum von einem selbst erwarten, oder auch nicht erwarten…
“It can drive you bananas!” kommentierte dies einer meiner Lehrer.
Nichts desto trotz aber hat jeder Club, jede Community ihre Regeln und das ist auch gut so. Unsere kleine “Straßenverkehrsordnung im Sangha” soll uns helfen, dass wir in unserem Zen-Studium vorankommen, dass Miteinander -Lernen, -Studieren und -Praktizieren Spaß macht.
Da so etwas bislang nur mündlich und zwischendurch von mir dargestellt wurde, beginne ich hier also mit unserem kleinen Regelwerk und es wird immer mal wieder ergänzt werden.

- Termine und Veranstaltungen sind verbindlich
Westliches Konsumverhalten mag sagen, man habe den „Kurs“ zwar gebucht, aber was man nun in Anspruch nimmt, sei einem selbst überlassen. Schon richtig, aber hier wird Dir keine Pommes verkauft und Du entscheidest, wieviel Du isst – wir praktizieren hier Zen, d.h. mach es UND mach es nach bestem Vermögen, oder lass es. Letztendlich eine Frage dessen, wie ernst man sich selbst und den anderen nimmt.
Die wöchentliche Meditation im Sangha, wie auch vereinbarte Treffen, Studienkreise, Sesshins etc. sind wie Verabredungen mit guten Freunden. Bemühe Dich, sie wahrzunehmen und wenn Du verhindert bist, sag bitte ab (beim Jikijitzu oder beim Sensei selbst). Man bemüht sich um Dich, plant für Dich und rechnet mit Dir – wertschätze dies.

- „Kontext beachten“
Unser Tun und Handeln wirkt sich immer auch auf andere aus – entdecke und beachte dies.
Sei rechtzeitig, sonst müssen andere warten.
Wenn Du zur Meditation kommst, hilf anderen, dass sie sich gut einstimmen können. Man muss sicher nicht schweigen, wenn man zum Zazen kommt, aber bedenke, dass erhitzte Diskussionen und Storytelling bis zum ersten Han-Schlag nicht unbedingt dazu beitragen.
Gerne kannst Du Dich mehr und tiefergehend mit anderen unterhalten, mach dies aber vorzugsweise nach dem Zazen - wir schmeissen niemand nach dem Zazen raus.

- Ordnung
Kleide Dich in der Umkleide um, ordne Deine Sachen dort, nimm nur das mit ins Dojo, was Du dort brauchst. Du kannst im Aufenthaltsraum bis zum Han-Schlag warten, ebenso aber kannst Du auch, sobald der Jikijitzu mit dem Herrichten des Raumes fertig ist, schon Deinen Platz dort aufsuchen, Du mußt nicht vorne warten. Achte darauf, dass Du beim Verlassen auch alles wieder ordnungsgemäß zurücklässt bzw. mitnimmst (leere Flaschen, Papiermüll, etc.).

Wird fortgesetzt